ESOL Jäger
Schädlingsbekämpfung GmbH
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Österreich
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  Informationen zu Schädlingen:  
 
 
  Ratten - Infotext  
 
 
                   
  Wanderratte  
  (Rattus norvegicus)  
                   
   
                   
  Beschreibung:  
                   
  Wanderratten sind Nagetiere aus der Familie der Langschwanzmäuse. Die Färbung des Fells an der Oberseite variiert von graubraun bis ins dunkle braunschwarz, an der Unterseite sind sie meist grauweiß. Sie sind kräftig gebaut und erreichen eine Größe von ca. 42 cm. einschließlich des Schwanzes, welcher immer kürzer als der Rumpf ist. Sie und sind ausgezeichnete Schwimmer und Kletterer und haben einen ausgeprägt guten Geschmack-, Geruch-, und Tastsinn. Ihr Gehör ist gut, jedoch sind sie kurzsichtig und farbenblind. Sie besitzen ein sehr starkes Gebiß, mit dem sie mühelos Holz, Kabeln, Bleirohre, Bleche etc. benagen können. Wanderratten sind Allesfresser, wobei pflanzliche Nahrung überwiegt. Ihre tägliche Nahrungsaufnahme beträgt bis zu 50 g.  
                   
  Historie:  
                   
  Ratten werden in vielen alten historischen Quellen erwähnt, auch die Geschichte des Rattenfängers von Hameln ist zumindest im deutschsprachigen Raum sehr bekannt.  
                   
  Vorkommen:  
                   
  Wanderratten gehörten ursprünglich nicht zur heimischen Fauna, sondern stammen aus Ost- und Mittelasien. Von dort sind sie wahrscheinlich schon im frühen Mittelalter auf Handelswegen nach Europa eingeschleppt worden. Heute sind diese Tiere mit Ausnahme der Polargebiete über die ganze Erde verbreitet. Im städtischen Bereich bevorzugen sie die unteren Bereiche von Häusern (Keller und Kanäle). Sie halten sich gerne in Außenbereichen auf, auf Dachböden sind sie (im Unterschied zur Hausratte) eher nur in Ausnahmefällen zu finden.  
                   
  Neben der Wanderratte gibt es noch die in Europa überaus seltene Hausratte (Rattus rattus), die in Deutschland auf der roten Liste der gefährdeten Arten aufscheint.  
                   
  Folgen für den Menschen:  
                   
  Durch ihre Fraßtätigkeit und vor allem durch die Verschmutzung durch ihren Kot und Urin werden enorme Mengen an Nahrungsmitteln für den Menschen unbrauchbar. Ihre rege Nagetätigkeiten (z.B. Rohre, Türen, elektrische Leitungen) und Minierungen im Untergrund (Grundmauern, Uferbefestigungen von Flüssen und Teichen sowie Straßendämmen) führen ebenfalls zu großen wirtschaftlichen Schäden. Zusätzlich kommt es zu einer bedeutenden gesundheitlichen Gefährdung, da Ratten zu einem hohen Prozentsatz Krankheitserreger übertragen, die zu seuchenhaften Krankheiten (z.B. Leptospirose, Weilsche Krankheit, Tollwut, Trichinose) bei Menschen und Haustieren führen können. Als Wirt verschiedener Floharten kann die Wanderrate auch die Pest übertragen.  
                   
  Bekämpfung:  
                   
  Die Bekämpfung der Ratten ist deshalb schwierig, da sich diese Tiere von Natur aus den örtlichen Gegebenheiten immer gut anpassen, gut klettern, laufen und schwimmen können, jeden Nistplatz annehmen und alles fressen.  
                   
  Die bei der Bekämpfung zum Einsatz kommenden Wirkstoffe sind heute überwiegend Blutgerinnungshemmer (Oxycumarinderivate). Diese Wirkstoffe werden auch in der Medizin (nach Operationen) verwendet, um Blutgerinnsel zu verhindern bzw. wieder aufzulösen. Die Ratte verblutet nach Aufnahme des Wirkstoffes innerlich. Dies erfolgt vollkommen schmerzlos. Es entsteht keine Köderscheu, da die Wirkung erst 1-2 Tage nach Aufnahme des Wirkstoffes  einsetzt und sie so ihre Artgenossen nicht vor dem Köder warnen kann. Dies erhöht (im Unterschied zu früher verwendeten Akutgiften) die Effizienz der Bekämpfung.  
                   
  Bei der Köderlegung werden zugriffsgeschützte und versperrbare Kunststoffboxen eingesetzt, um eine Gefährdung von Mensch und Haustier zu verhindern. Für Kinder und Haustiere besteht aber keinerlei Gefahr, da die Dosis und Wirkung des Wirkstoffes nach Gramm pro Kilogramm Körpergewicht berechnet wird. Die tödliche Dosis für eine Ratte mit einem Gewicht von ca.300g, ist der Bruchteil dessen, was ein Haustier mit einem Gewicht von üblicher Weise mehreren Kilo zu sich nehmen müßte, um daran zu sterben. Dies gilt erst recht für Menschen, deren Körpergewicht noch höher ist. Eine Gefährdung für Mensch und Tier ist daher mit solchen Wirkstoffen nicht gegeben, da die Menge des vor Ort ausgelegten Wirkstoffes dafür in der Regel nicht ausreicht. Außerdem ist allen Köderformulierungen ein Bitterstoff (Bitrex) zugesetzt, der ein versehentliches Verschlucken für den Menschen unmöglich macht. Im Vergiftungsfall ist das Gegenmittel Vitamin K1.  
                   
  Bekämpfungsmaßnahmen müssen solange vorgenommen werden, bis kein Köder mehr angenommen wird. Auch müssen sich die Maßnahmen über größere Flächen erstrecken und dürfen sich nicht nur auf einen Keller oder ein einzelnes Grundstück beschränken.  
                   
  Aufgrund der gesundheitlichen Gefährdung von Menschen bei Rattenbefall gibt es in Wien seit langem eine entsprechende Verordnung. (siehe Rattenverordnung der Stadt Wien). Diese sieht Kontrollen auf Rattenbefall (bis zu 6x/Jahr) in regelmäßigen Intervallen und gegebenenfalls Bekämpfungsmaßnahmen für das ganze Stadtgebiet obligatorisch vor. Widrigenfalls können von der Behörde Ordnungsstrafen verhängt werden.