ESOL Jäger
Schädlingsbekämpfung GmbH
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Österreich
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  Informationen zu Schädlingen:  
 
 
  Kleidermotten - Infotext    
 
 
                   
  Kleidermotten  
  (Tineola bisselliella)  
                   
   
                   
  Beschreibung:  
                   
  Die Kleidermotte ist ein Schmetterling aus der Familie der echten Motten und wird 4 bis 10mm groß. Die Falter sind einfärbig strohgelb und ohne Zeichnung auf den Flügeln, die in der Ruhelage mantelartig um den Körper gelegt werden. Die geschlechtsreifen Tiere (Falter) nehmen keine feste Nahrung, sondern höchstens Flüssigkeit zu sich. Sie zählen zu den bekanntesten Textilschädlingen und sind weltweit verbreitet. Schädlich sind, wie bei all den zahlreich vorkommenden Mottenarten, die Larven. Die Vermehrungsfähigkeit ist, wie bei fast allen Mottenarten, sehr groß. Die Zahl der Eier eines Weibchens beträgt oft über 200 Stück die im Laufe von ca. 20 Tagen abgelegt werden. Diese werden einzeln, lose und ziemlich wahllos auf keratinhältigen Substanzen/Textilien (Haare, Wolle, Federn, Seide, Pelze, Leder) abgelegt. Die Junglarven schlüpfen nach etwa zwei Wochen und beginnen unmittelbar danach mit ihrer Fraßtätigkeit. Die Verpuppung erfolgt nach ca. zwei Monaten, wobei das Puppenstadium dann wiederum etwa zwei Wochen dauert. Die Schnelligkeit der Entwicklung ist abhängig von der Temperatur und der Beschaffenheit der Nahrung. Je nach Temperatur ist pro Jahr mit drei bis vier Generationen zu rechnen.  
                   
  Historie:  
                   
  Kleidermotten sind offensichtlich schon seit sehr langer Zeit dem Menschen als Problem bekannt, da sie schon in sehr alten Schriften, lange vor Christus, erwähnt werden.  
                   
  Vorkommen:  
                   
  In der Natur befällt die Kleidermotte Keratin, das in den Haaren von Säugetieren und den Federn der Vögel enthalten ist (Vogelnester, Wohnhöhlen von Säugetieren usw.). Beim Menschen findet man sie in Wohnungen, Kellerabteilen, Textilgeschäften und Lagern. Der Schaden der Larven erstreckt sich auf wollene Kleidungsstücke, Teppiche, Möbelbezüge, Pelze, Bettfedern, Roßhaarfüllungen in Matratzen, Polstermöbeln oder ähnliches. Textilstoffe pflanzlicher Herkunft, wie Baumwolle, Zellwolle, Kunstseide, Leinen usw. können von der Larve nicht verdaut werden. Dennoch kommt es vor, daß solche Stoffe zerstört werden, besonders wenn sie organisch  verschmutzt (Schweiß!) sind, da die Larven  im Hungerzustand alles annagen, was ihre Mundwerkzeuge bewältigen können.  
                   
  Vorbeugemaßnahmen:  
                   
  Da der Schädling in allen Entwicklungsstadien lichtscheu ist, bevorzugt er dunkle Ecken. Besondere Aufmerksamkeit muß man daher auf Bettzeugladen, zu dicht eingeräumte Kästen, eingelagerte Matratzen, Polster, Decken, etc. richten. Da die Eier der Kleidermotte an den Fasern nicht haften, kann man sie von Textilien und Matratzen abklopfen und durch regelmäßiges Staubsaugen entfernen. Auch die Anwendung von ätherischen Ölen (z.B. Lavendel) hat eine gewisse vorbeugende, jedoch keinesfalls bekämpfende Wirkung.  
                   
  Folgen für den Menschen:  
                   
  Aufgrund der oft beträchtlichen Fraßspuren und Zerstörungen von Geweben kommt es für den Menschen oft zu großen Schäden, da solche Waren unverkäuflich bzw. im privaten Bereich nicht mehr verwendbar sind.  
                   
  Befallsermittlung und chemische Bekämpfung:  
                   
  Zur Befallsermittlung, jedoch nicht zur Bekämpfung, können sogenannte Monitorfallen eingesetzt werden. Der Inhalt solcher Fallen ist meist ein mit Leim versetztes Kartonplättchen. Als Lockstoff dienen hier sogenannte Sexualpheromone, wodurch die Motten angezogen werden und am Klebstoff haften bleiben. Dies ermöglicht eine genaue Diagnose.  
                   
  Die Bekämpfung selbst, sollte nur durch einen Fachmann erfolgen. Befallene Teppiche und Kleidungsstücke sollten jedoch zeitgleich (zwecks Reinigung) in die Putzerei gebracht, oder alternativ dazu für mehrere Tage in einer Kühltruhe eingefroren werden.  
                   
  Vorbereitungsmaßnahmen:  
 
  • Öffnen von Kästen und Schubladen
  • Ausräumen von dicht gestapelten Textilien
  • lockeres Auslegen der ausgeräumten Textilien
  • Abziehen der Matratzen
 
  Bei der Bekämpfung kommen meist wässrig gelöste Insektizide (überwiegend Pyrethroide) zur Anwendung. Diese werden flächig in den befallenen Bereichen ausgebracht. Zusätzlich kommen Kaltvernebelungspräparate (Naturpyrethrum) zur Anwendung, die einen speziellen Austreibeffekt besitzen.  
                   
  Es sind daher weitere begleitende Maßnahmen zu setzen:  
 
  • Abdecken empfindlicher Elektrogeräte (HiFi, PC, Fernsehapparate usw.)
  • Verpacken (luftdicht) von offenen Lebensmitteln oder Deponierung im Kühlschrank
  • Entfernung aller Haustieren aus der Wohnung (Aquarium nicht vergessen!)
  • Entfernung aller Zimmerpflanzen aus den zu bearbeitenden Räumen
  • Verschlossen halten des bearbeiteten Bereiches für mehrere Stunden
 
  biologische Bekämpfung:  
                   
  Alternativ zu einer chemischen Bekämpfung ist der Einsatz von einer speziellen Schlupfwespenart
möglich. Es handelt sich dabei um ein mit freiem Auge kaum erkennbares Wespchen, das die Eier von verschiedenen Mottenarten parasitiert und damit den Entwicklungskreislauf der Schädlinge unterbricht. Gibt es keine Motteneier mehr, verschwinden auch die Schlupfwespen wieder. Dieser Nützling wird in Form von kleinen Kärtchen, die mit seinen Eiern bestückt sind, in die Problemzonen eingebracht.